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Freitag, 23. November 2018

Eine neue Nähmaschine...

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Hallo Ihr Lieben,

kürzlich habe ich einen Spruch gelesen, Nähen ist ein anderes Hobby als Stoffe kaufen. Ja, das würde meinen voll gefüllten Stoffschrank erklären. Aber, gilt das auch für Nähmaschinen? Ich hoffe ja nicht, denn ich habe meinen Maschinenpark erneuert. Welche? Das verrate ich Euch am Ende dieses Beitrags, denn ich möchte Euch erzählen, wie es genau dazu kam.

Dazu muss ich bisschen ausholen. Begonnen mit dem Nähen habe ich mit einer mittlerweile gut 10 Jahre alten AEG Nähmaschine. Zufrieden war ich damit schnell nicht mehr und als ich vor vier Jahren intensiver mit dem Nähen begonnen hatte, musste eine neue her, das war dann die W6 N3300 Exklusive. Das war für mich schon ein riesen Sprung, aber ich habe auch bei der schnell gemerkt, dass ich höhere Ansprüche habe und dachte mir, ok, dann kaufe ich mir die W6 N8000, denn an sich war ich mit W6 sehr zufrieden, die wird dann schon so gut sein, dass ich nix anderes mehr brauche. Leider war das nicht der Fall. Zusehends haben mich einige Kleinigkeiten gestört, hauptsächlich die geringe Durchschlagskraft. Ich nähe ja schon sehr gerne Taschen und da kommen die Maschinchen schnell an ihre Grenze. Da konnte selbst mein "grauer Elefant" (Pfaff 260) zwar aushelfen, aber glücklich war ich mit der Situation nicht.
Also hatte ich mich mal ein bisschen umgehört und wirklich ganz viel im Internet gesucht, was denn überhaupt in Frage kommt. Kurzzeitig habe ich noch bei meinem lokalen Nähmaschinenhändler Elnas getestet. Die eXcellence 760PRO und die eXcellence 780, aber so richtig wollte der Funke nicht überspringen. Und in dem Preissegment, sollte man schon überzeugt sein von der Nähmaschine. Also habe ich noch beim Nähpark angefragt, was denn sonst noch in Frage käme. Letztendlich haben wir drei mögliche Nähmaschinen eingegrenzt die Janome Memory Craft 9400 QCP (baugleich mit der Elna eXcellence 780), die PFAFF quilt expression 720 und die Bernina B 570 QE.

Bildquelle: www.naehpark.com

Was waren denn eigentlich meine Anforderungen fragt ihr Euch. Nunja, eine qualitativ hochwertige Nähmaschine mit einer großen Durchschlagskraft, mehr Platz rechts neben der Nadel (ich hatte bis dato nur 16 cm) und optimalerweise einen integrierten Obertransport. An sich wollte ich nie eine Bernina, da ich finde sie sind hauptsächlich überteuert. Und gerade, weil jeder so begeistert ist, der sie hat, macht mich das auch skeptisch. Aber, in der Preisklasse muss man auch einer Bernina eine Chance geben.
Und weil wir schon bei der Preisklasse sind, musste ich die Maschinen natürlich auch vor Ort testen und nahm die knapp dreistündige Fahrt auf mich. Die liebe Ines von Nähzimmerplaudereien begleitete mich und ich war wirklich froh nicht alleine fahren zu müssen und auch ein bisschen Beratung von ihr zu haben.
Angekommen in Cham und ,nachdem wir uns aus dem Auto gefaltet hatten, betraten wir den Nähpark und waren beide total fasziniert. Man kommt rein und der Blick fällt sofort auf die zahlreichen Nähmaschinen, die hier zum Verkauf stehen und getestet werden können. Das ist kein Nähpark, sondern ein Nähparadies.
Und dann ging es auch schon los, die drei Maschinen aus den Regalen gezogen und auf den Tisch gestellt, anstecken, starten. Natürlich hatte ich ein paar Stoffstücke mit, die ich nähen wollte. Wichitg war mir beim Test, wie näht es sich mit der Maschine, wie ist die Bedienung, wie sind die Töne - ihr lacht vielleicht, aber wenn die so komische Geräusche machen und piepsen, dann nervt mich das - und natürlich, wie oben schon erwähnt die Durchschlagskraft. Diese wollte ich mit Kunstleder testen. Ich hatte ein Stück gefaltet wie Schrägband und dann am Rand abgesteppt, so wie man auch einen Träger macht. Das waren dann schon vier Lagen. Der ultimative Test für mich war dann diesen zweimal zu falten (12 Lagen) und zu fixieren. Beim Taschennähen kommt das häufig vor und bis dato konnte ich immer nur einmal falten (8 Lagen) und hatte dann einen unschönen Rand. Denn die 12 Lagen waren selbst meiner Pfaff zu viel, da sie einfach nicht soviel Hub hat.
Begonnen hatte ich meinen Test mit der PFAFF quilt expression 720. Eine sehr solide Maschine, wobei ich die Plastikverarbeitung etwas minderwertig finde. Genäht hat sie sehr schön, leider hat sie viele unnötige Töne von sich gegeben. Die Menuführung war in Ordnung. Was ich hier ein bisschen vermisst hatte war ein Geschwindigkeitsregler. Dafür ist bei der Pfaff nur ein Knopf vorgesehen. Ich finde einen Schieberegler aber einfach komfortabler. Zu guter Letzt kam der Kunstledertest und ja, die Pfaff hat sie zwar genäht, aber ganz viele Schlaufen auf der Unterseite gemacht. Die Geräusche dazu waren auch ein bisschen beängstigend. Aber immerhin hat sie nicht blockiert, das ist schon nicht schlecht.
Weiter ging es dann mit der Bernina B570 QE. Eigentlich ist es nicht ganz fair sie hier aufzuführen, denn wirklich vergleichbar, was den Durchlass angeht, ist die Bernina B770 QE. Aber ich muss gestehen, das war mir dann einfach doch zu teuer für 5 cm mehr Durchlass im Verlgeich zur kleineren.
Das Gefühl bei der Bernina war von Anfang an ganz gut. Die Maschine ist super verarbeitet. Für mich waren aber viele Dinge sehr ungewohnt, sie hat wenig Auflagefläche, da sie ja standardmäßig einen Freiarm hat, und natürlich der Greifer, der mittlerweile ein Bernina-B9 Greifer mit Jumbo Spulen ist. Ich finde die Horizontalgreifer schon sehr praktisch, zum Einlegen und auch mal zum Gucken, ob noch genug Faden auf der Spule ist. Daher wäre das schon eine Umgewöhnung. Der Einfädler ist auch anders als bei meiner W6, da er nicht einrastet, das ist irgendwie komisch. Daneben kommt noch das andere Füßchensystem. Also sie ist schon eine spezielle Marke. Nun gut, genäht hat sie toll. Ein wunderbares Nähgeräusch, ja ich achte auf sowas. Ich denke da gerade ans Autokaufen, bei dem die Leute erstmal die Tür zuschlagen, was es für ein Geräusch ergibt, das ist hier so ähnlich. Sämtliche Töne ließen sich übrigens deaktivieren und die Menüführung ist sehr intuitiv. Und auch die Anordnung im Display ist gut und übersichtlich. Da ich normalerweise mit Start/Stop Taste nähe, war ich hier ein bisschen enttäuscht. Man muss schon lange drücken bis sie startet und es dauert gefühlt ein bisschen zu lange, bis alles so in die Gänge kommt. Hier lohnt sich dann wirklich der Blick auf den Kniehebel (zumal es ja keinen Hebel mehr zum Nähfuß senken gibt) und den Fußanlasser. Damit bin ich dann besser klar gekommen. Und ja, der Kunstledertest, den hat sie mit Bravur bestanden. Sie hat nicht einmal mit der Wimper gezuckt, einfach drüber genäht ohne das der Motor große Anstrengungen gehabt hätte. Ich muss gestehen, das hatte ich nicht erwartet.
Man liest es ja oft, aber die Bernina hat da drüber genäht, wie Butter... Und das Ergebnis war wirklich perfekt. Gut, schöner wäre es noch gegangen, wenn ich mir mehr Mühe gegeben hätte.
Zu guter Letzt habe ich natürlich der Janome auch nochmal eine Chance gegeben. Ich hatte sie ja wie oben schon beschrieben getestet, zwar als Elna, aber egal. Die Menuführung ist bei dieser Maschine sehr gewöhnungsbedürftig, ich bin damit nicht zurecht gekommen und habe einfach nichts gefunden. Da allein die Stichlänge zu ändern war für mich total schwer. Die restliche Bedienung fiel mir hier aber leichter. Der Einfädler rastet ein, so wie ich es gewohnt bin und die Maschine besitzt einen Horizontalgreifer. Leider macht sie auch unschöne Töne... Und nun ja, den Kunstledertest hat sie leider auch nicht bestanden. Sie hat komplett blockiert und einfach nicht mehr weitergenäht.
So nun stand ich da und eigentlich war es klar, oder? Ich denke es geht gut hervor, warum ich mich letztendlich doch für die Bernina entschieden habe, trotz der vielen Änderungen für mein Nähverhalten und auch des teuren Zubehörs, das ich brauchte. Alles andere hätte ich wohl relativ schnell wieder bereut. Da steht sie nun auf meinem Schreibtisch und ich darf schon gute vier Wochen mit ihr nähen.
Bereut habe ich es bis jetzt noch nicht, nein sie leistet mir gute Dienste. Und ich habe auch schon einiges getestet mit meiner Bernina. Natürlich möchte ich Euch an diesen Erfahrungen teilhaben lassen, so dass es noch einen ausführlichen Testbericht zu meiner Bernina B570 QE geben wird.
Ich möchte natürlich noch betonen, dass die anderen beiden Nähmaschinen auch wirklich sehr gute Maschinen sind und hier mein subjektives Empfinden viel ausgemacht hat. Deshalb ist auch mein Rat, unbedingt die Nähmaschine testen. Ich hätte es auch nicht gedacht, dass es so viel ausmacht...
Falls ihr auch Interesse an einer Bernina habt, dann kann ich Euch noch den Bernina Simulator empfehlen, den gibt es für ganz viele Modelle. Da könnt ihr Euch einfach mal durchs Menu klicken, ganz bequem am Computer. Ich finde da merkt man dann schon schnell, ob die Menuführung für einen geeignet ist, oder doch eher nicht.
Ich wünsche Euch noch eine wunderschöne Woche. Der Testbericht folgt dann höchstwahrscheinlich in zwei Wochen, schaut also unbedingt wieder vorbei.
Vielen Dank an dieser Stelle auch nochmal an den Nähpark für die super Beratung. Falls ihr es nicht zu weit zum Fahren habt, dann schaut dort unbedingt vorbei, wenn ihr eine neue Nähmaschine sucht.

Eure Tina

Verlinkung: Freutag

5 Kommentare

  1. Da wünsche ich dir viel Freude mit der neuen Maschine! Liebe Grüße Ingrid

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  2. Hallo, also Ihren Test kann ich absolut nicht nachvollziehen. Die Pfaff quillt expression 720 näht über bis zu 10 Lagen Kunstleder ohne jegliche Anstrengung oder irgendwelche Schlaufenbildung auf der Unterseite. Die Bernina schafft das bei weitem nicht und hat nicht einmal einen eingebauten Obertransport, den nur ein eingebauter Obertransport kann synchron mit dem Untertranspirt laufen, was ja vollkommen logisch ist.
    Ist das nur Werbung für Bernina, die vollkommen überteuert ist?
    Ich habe auch beide Maschinen im Nähpark getestet bis zu 10 Lagen, aber zu diesem Ergebnis bin ich absolut nicht gekommen. Mittlerweile nähe ich sogar Echtleder in mehreren Lagen ohne jegliche Probleme auf der Pfaff.
    Aber was soll. Jeder hat da so seine Vorliebe, aber bitte nicht andere Maschinen schlechter oder besser machen, nur weil Bernina drauf steht.
    LG

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    1. Hallo,
      vielen Dank für Ihren kritischen Kommentar.
      Ein paar Anmerkungen möchte ich dazu aber machen.
      Die Bernina B 570 QE hat einen eingebauten Obertransport. Ich weiß nicht, welche Maschine sie da getestet haben, aber in dem von mir genannten Modell gibt es den Obertransport, der war mir auch sehr wichtig.
      Bei meinem Test habe ich 12 Lagen Kunstleder verwendet, nicht 10 Lagen. Und das hat, wie oben beschrieben, nur die Bernina sauber genäht.
      Der Beitrag soll keineswegs Werbung für Bernina sein, und wurde auch nicht von Bernina gesponsert.
      Ich habe hier meine eigene Meinung geschrieben und meine Kaufargumente aufgeführt.
      Viele Grüße

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  3. Weißt Du noch, mit welchen Nadeln die 12 Lagen Kunstleder genäht wurden? Leder, Jeans, Universal, 80, 90, 100? Und waren in beiden Maschinen die gleichen Nadeln drin?

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    1. Hallo,
      nein das weiß ich beim Test leider nicht mehr. Daheim habe ich das aber mit einer Universalnadel nachgestellt, eine 90 sollte es dann schon sein.
      Viele Grüße
      Tina

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